Die Schlacht bei Kolin - 18. Juni 1757 – der Regimentsgedenktag
Während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) gehörte 1757 das Regiment Deutschmeister zum Armeekorps des Feldmarschall Leopold Graf Daun.
Unter seiner Führung nahm es am 18. Juni 1757 an der Schlacht bei Kolin teil.
Alle Teile des Regiments kämpften nicht nur während der Schlacht selbst, sondern auch an den nachfolgenden folgenden Gefechten hervorragend.
Der Obristwachtmeister (das ist eine frühe Rangbezeichnung für den Major) Johann Graf Soro (1730-1809) zeichnete sich dabei ganz besonders aus.
Er hat während der Schlacht bei Kolin mit vier Grenadierkompanien des Regiments am rechten Schlachtflügel erfolgreich die Flanken der Infanterieregimenter Deutschmeister, Haller und Gaisruck gesichert und dadurch einen dort drohenden schlachtentscheidenden Durchbruch der Preußen verhindert. Graf Soro wurde im Kampfe schwer verwundet und verlor das rechte Bein vom Knie abwärts. Er wurde noch am Schlachtfeld zum „Obristlieutnant“ (das ist der heutige Oberstleutnant) befördert. Zwei Jahre später wurde ihm für diese Tat das Ritterkreuz des mittlerweile gestifteten Militär-Maria Theresien-Ordens verliehen.
Mit der für Österreich siegreichen Schlacht bei Kolin, wurde König Friedrich II. (der Große) von Preußen die erste Niederlage in diesem Kriege zugefügt. Er musste die Belagerung von Prag aufgeben und sich aus endgültig Böhmen zurückziehen.
Aufgrund dieses epochalen Sieges stiftete wenige Tage nach der Schlacht Kaiserin Maria Theresia am 22. Juni 1757 den nach ihr benannten Militär-Maria Theresien-Orden.
Es ist dies der erste Orden der für militärische Verdienste im Kriege an Offiziere verliehen wurde, ohne Rücksicht auf ihre Religion, den militärischen Rang und gesellschaftlichen Stand. Graf Soro war der erste Offizier des Regiments, der diese hohe Auszeichnung erhielt.
Die herausragende Beteiligung aller Teile des vollständig eingesetzten Regiments während der Kampfhandlungen, das vorbildhafte Verhalten des Grafen Soro und die damit verbundene erstmalige Verleihung des Militär-Maria Theresien-Orden an einen Regimentsangehörigen und schließlich die aus der siegreichen Schlacht resultierende Befreiung von Prag und des ganzen Königreiches Böhmen, waren wohl ein Grund zur Festsetzung des Jahrestages der Schlacht zum Regimentsgedenktag.
Seit „Kaisers Zeiten“ feiern die Deutschmeister jährlich ihren Gedenktag.
ObstdhmfD Prof. Mag. Peter STEINER, HGM