Quelle: DerStandard.at
Am Montag sollen bundesweit 2350 Milizsoldaten Familie und Arbeitsplatz verlassen, um im Assistenzeinsatz bei der Polizei Kapazitäten freizumachen.
Conrad Seidl
Man könnte meinen, Kevork Asvazadurian hätte jetzt Dringlicheres zu tun: Wochenlang hatte er sein Juweliergeschäft auf der Wollzeile in der Wiener Innenstadt zusperren müssen; nach Ostern konnte er wieder aufsperren und müsste jetzt versuchen, versäumtes Geschäft nachzuholen. Stattdessen steht er nicht im Laden, sondern adjustiert mit dem Kampfanzug des österreichischen Bundesheers im zweiten Stock des Gardekommandos in der Maria-Theresien-Kaserne. Das sei jetzt sein Platz, sagt er, ohne zu zögern: "Wenn der Staat ruft, ist es meine Pflicht zu kommen." Das Juweliergeschäft ist ja ein Familienbetrieb, jetzt musste eben die Mutter einspringen. Und die Mutter kennt das: Schon Vater und Onkel des jungen Hauptmanns haben sich als Milizoffiziere bewährt.
(Foto: Conrad Seidl)